autoinfos-team (23 Posts bisher) | | Opel, Bosch und die Uni Stuttgart haben einen Astra Caravan mit einem Erdgas-Turbomotor und einer E-Maschine zum Erdgashybrid umgerüstet. Eine weitere Besonderheit ist die weit vorausschauende Steuerung via GPS (Global Positioning System).
Nach gut zweijähriger Forschung und Entwicklung haben Opel und das Institut für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK) der Universität Stuttgart ein Fahrzeug mit Erdgas-Hybridantrieb vorgestellt. In einem "Astra Caravan" wurde ein kleiner Erdgas-Turbomotor mit einem Elektroantrieb verknüpft. Weitere Partner in dem Projekt, welches unteranderem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert wurde, waren Bosch, sowie das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS).
Ein Einliter-Dreizylindermotor aus dem Astra-Forschungsfahrzeugs wurde durch eine Abgas-Turboaufladung von 60 auf 97 PS gebracht. Das Drehmoment stieg so von 80 auf 160 Newtonmeter. Das Aggregat wird mit einem automatisierten Schaltgetriebe mit 5 Gängen kombiniert, welches in diversen Opel-Modellen zum Einsatz kommt. Der Elektromotor wurde von Bosch zur Verfügung gestellt. Mit 35 Kilowatt (48 PS) und 160 Newtonmeter Drehmoment ermöglicht dieser auch einen rein elektrischen Betrieb. Eine Kupplung zwischen Ottomotor und E-Maschine erlaubt dabei das elektrische Anfahren und Rückwärtsfahren, sowie den so genannten Boostbetrieb. Darunter versteht man die Unterstützung des Ottoaggregats durch den E-Motor in der Beschleunigungsphase.
Schließlich arbeitet die E-Maschine auch als Generator zum Aufladen der von General Motors (GM) entwickelten Nickel-Metallhydrid-Batterie. Diese besitzt eine Kapazität von sieben Amperestunden bei einer Nennspannung von 255 Volt. Das Auto verfügt über eine Rückgewinnung der Bremsenergie und ein Start-Stopp-System.
Zu den Besonderheiten gehört unteranderem ein vorausschauender Hybridkoordinator, welcher von der Uni Stuttgart entwickelt wurde. Mit Hilfe von Navigationsdaten und einem GPS-Chip weiß das System, was auf den nächsten zwei Kilometern auf das Fahrzeug zukommt. So kann sich das Hybridsystem zum Beispiel auf Steigungen vorbereiten. Außerdem speichert die Elektronik häufig gefahrene Strecken mit ihren Daten ab. All diese Sachen dienen zur Optimierung des Energiemanagements und damit zur Reduzierung des Verbrauchs. Insgesamt schleuderte das Forschungsfahrzeug weniger als 90 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer in die Luft. Zum Vergleich: Der Opel Zafira ecoFlex Turbo mit einem 150 PS starken Erdgas-Turbomotor stößt laut Hersteller 144 Gramm pro Kilometer aus.
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